Starker Offroad-E-Scooter für unter 600 Euro: Der Joyor S5 im Test

Eine Reichweite von bis zu 55 Kilometern, 20 km/h schnell und auch für unbefestigte Pisten geeignet: Der E-Scooter Joyor S5 macht im Test einfach Laune.

Der Joyor S5 erweist sich im Test als cooler Offroad-E-Scooter für Stadt und Land. Der Joyor S5 erweist sich im Test als cooler Offroad-E-Scooter für Stadt und Land.

Mal eben zum Bäcker fahren, zur Arbeit pendeln oder einfach nur gemütlich durch den Stadtpark düsen – für solche Einsatzgebiete sind E-Scooter wie der Joyor S5 aus diesem Test ideal.

Die kleinen Roller lassen sich zudem schnell zusammenklappen und bei Bedarf auch im Kofferraum verstauen.

Der Joyor S5 wird als Offroad-E-Scooter beworben. Dank Vorder- und Hinterradfederung sowie dicker 10-Zoll-Bereifung soll er sogar auf hügeligen Pisten überzeugen. Die Reichweite wird vom Hersteller mit bis zu 55 Kilometern beziffert.

Klingt auf dem Papier nicht schlecht, doch wie fährt sich der E-Scooter in der Praxis? Ich habe es für euch ausprobiert.

Transparenzhinweis und Sparcode: Geekmaxi hat mir den Joyor S5 (mit ABE-Zulassung) für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.

Wenn ihr den E-Scooter bei Geekmaxi kauft, könnt ihr mit dem Code C5t6KECw weitere 25 Euro auf den Kaufpreis sparen.

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In fünf Minuten einsatzbereit

Einfacher könnte die Montage nicht sein: Aus dem Karton holen, E-Scooter und Lenker aufklappen, Lenkerhalterung festschrauben, fertig. Damit ist der Joyor S5 fast schneller einsatzbereit als der Paketbote wieder weggefahren ist.

Achtung: Zum Aufklappen benötigt ihr zunächst einiges an Kraft. Nach einiger Zeit flutscht der Klappmechanismus aber deutlich leichter.

Der Joyor S5 ist schnell einsatzbereit. Der Klappmechanismus ist anfangs noch mit hohem Kraftaufwand verbunden, das bessert sich aber schnell. Der Joyor S5 ist schnell einsatzbereit. Der Klappmechanismus ist anfangs noch mit hohem Kraftaufwand verbunden, das bessert sich aber schnell.

Bevor ihr die Gegend erkundet, solltet ihr euch um ein Kennzeichen kümmern.

Der S5 ist vom Kraftfahrtbundesamt für den Straßenverkehr zugelassen. Mit der zugehörigen ABE-Nummer müsst ihr eine Haftpflichtversicherung samt Kennzeichen abschließen, sonst dürft ihr auf deutschen Straßen nicht damit fahren.

Das ist nicht teuer und das Nummernschild bereits nach wenigen Tagen im Postfach. Dann kann es losgehen.

Wissenswertes zum Test
So habe ich getestet

Ich bin mit dem Joyor S5 zwei Wochen lang täglich sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter- und Feldwegen gefahren und insgesamt 45 Kilometer damit zurückgelegt. Ich habe den E-Scooter auf diversen Steigungen getestet und die Federung auf Bordsteinkanten und hügeligen Wiesenwegen ausprobiert.

Technische Details
  • mechanische Scheibenbremse vorne und hinten
  • Heckmotor mit 500 Watt
  • Geschwindigkeit von bis zu 22 km/h
  • Akku mit 625 Wattstunden (Ladezeit 6-7 Stunden)
  • 120 Kilogramm maximale Zuladung
  • 21 Kilogramm Gewicht
  • Federung über Vorder- und Hinterradschwinge
  • Reichweite von circa 40 bis 55 Kilometern
  • Reifengrößte von 10 x 3 Zoll
Preis und Verfügbarkeit

Den Joyor S5 gibt es mit und ohne Straßenzulassung. Ich habe die ABE-Version getestet, die meist für 599 Euro bei verschiedenen Händlern wie Amazon oder Geekmaxi angeboten wird.

So fährt sich der Joyor S5

Zum Anfahren müsst ihr etwas antreten, dann beginnt die Motorunterstützung. Mit dem Gashebel lässt sich die Geschwindigkeit stufenlos dosieren.

Die drei Unterstützungsstufen sind mit 10 km/h, 16 km/h und 20 km/h gut abgestimmt. So kann ich in Stufe 2 bequem meinem dreijährigen Sohn auf seinem Fahrrad hinterherfahren und bei Bedarf hochschalten, um ihn zu überholen.

Spaß macht der S5 vor allem auf Stufe 3, zumal der Motor dank erlaubter Toleranz kurzzeitig sogar auf bis zu 22 km/h beschleunigt. Allerdings dauert es eine Weile, bis der Boost wirklich zündet.

Der S5 fährt etwas zahm an, die volle Kraft spürt man erst nach ein paar Metern. Damit ist er nicht so spritzig unterwegs wie andere Modelle, macht aber trotzdem Laune - vor allem im Unterholz.

Auf unbefestigten Wegen spielt der S5 seine Stärken aus. Die dicken Reifen haben mir in Kombination mit der beidseitigen Federung außerordentlich gut gefallen.

Schotterwege, Waldpfade, Kopfsteinpflaster und selbst kleine Bordsteinkanten schafft der Scooter mühelos.

Die profilstarken Räder laden zudem regelrecht dazu ein, durch Matsch und Pfützen zu brettern. Bei Steigungen über 15 Prozent kommt der S5 jedoch an seine Grenzen.

Toll ist auch das breite Trittbrett, auf dem ich mit Schuhgröße 41 bequem beide Füße nebeneinanderstellen kann.

Die Bremsen sind bissig und bringen euch schnell zum Stehen.

Auf Blinker müsst ihr verzichten, das ist angesichts des Offroad-Ansatzes aber verschmerzbar.

Minimalistisches Feature-Set

Neben Klingel, Bremsen und Gashebel bietet der S5 ein schönes Farbdisplay samt Bedienungstasten am Lenker.

Der Bildschirm zeigt euch Akkukapazität, Geschwindigkeit, Fahrstufe und Kilometeranzeige, ist bei starker Sonnenstrahlung aber kaum noch zu lesen.

Display im Schatten Display in der Sonne Display im Schatten Display in der Sonne

Bei Sonnenlicht ist das Display je nach Winkel nur noch schwer zu lesen.

Die Lampen strahlen zwar schön kräftig. Insbesondere der Frontscheinwerfer ist aber relativ tief angebracht und leuchtet deswegen die Umgebung nur mäßig aus.

Cool ist dagegen das Bremswarnlicht – die Rückleuchte flammt während des Bremsens verstärkt auf.

Das war es auch schon, der S5 gibt sich beim Feature-Umfang puristisch.

Wenigstens eine Diebstahlsicherung in Form eines Passcodes oder digitale Sperre wie beim Navee V40 wäre schön gewesen. So müsst ihr auf ein Schloss oder Stahlseil zurückgreifen. Schade.

Wie realistisch ist die Reichweite von 55 Kilometern?

Ich wiege 59 Kilogramm und kam mit dem 624 Wh starkem Akku bei sonnigem bis bewölktem Wetter um die 20 Grad und einigen Steigungen über 45 Kilometer weit.

Die angegebene Reichweite von maximal 55 km halte ich unter besseren Bedingungen (Sommer, keine Steigungen) für realistisch.

Leider ist die Akkuanzeige im Display relativ ungenau, da eine Prozentanzeige fehlt. Die Ladezeit ist mit bis zu sieben Stunden außerdem relativ hoch.

Der Akku kann nicht entnommen werden. Ihr ladet den S5 über eine kleine mit Schutzkappe gesicherte Ladebuchse an der Oberseite.

Die Ladebuchse befindet sich an der linken Seite des Trittbretts. Die Ladebuchse befindet sich an der linken Seite des Trittbretts.

Solltet ihr euch den Joyor S5 kaufen?

Der E-Scooter lohnt sich für euch, wenn ihr:

  • In ländlichen Gebieten mit unebenen oder kaputten Straßen wohnt
  • Nicht mehr als 40-50 Kilometer Reichweite benötigt
  • Ausflüge abseits der Straße plant, zum Beispiel auf Feld- oder Schotterwegen
  • Einen großen Kofferraum habt, da der Roller recht sperrig ist und sich der Lenker nicht einklappen lässt

Mögliche Alternativen zum Joyor S5:

  • Der Joyor Y8-S, wenn ihr Wert auf eine größere Reichweite legt (bis zu 85 Kilometer)
  • Der Xiaomi Electric Scooter 4 Pro, wenn ihr einen Blinker sowie eine App-Unterstützung bevorzugt
  • Der Navee V40, wenn ihr einen kompakteren, wendigen E-Scooter für die Stadt sucht

Unterm Strich ist der Joyor S5 ein sehr guter Offroad-E-Scooter mit toller Dämpfung, kräftigem Motor und solider Reichweite, dem jedoch bei starken Steigungen die Puste ausgeht.

Wer sehr häufig mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich gegebenenfalls nach einem kompakteren Modell umschauen.

Habt ihr Fragen zum Joyor S5 oder Anregungen zum Test? Lasst es mich gern in den Kommentaren wissen.

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