Ich habe die drei besten Alternativen zum Steam Deck getestet und das ist mein Gewinner

Ich habe für euch die Handhelds Lenovo Legion Go, Asus ROG Ally und MSI Claw miteinander verglichen. Mein persönlicher Gewinner ist nicht unbedingt meine Empfehlung.

Steam-Deck-Alternativen mit Windows: Welcher ist der empfehlenswerteste? Steam-Deck-Alternativen mit Windows: Welcher ist der empfehlenswerteste?

Ihr wollt PC-Spiele mitnehmen, aber euch ist das Linux-Betriebssystem vom Steam Deck OLED zu einschränkend? Dann könnte ein PC-Handheld mit Windows 11 genau das richtige für euch sein. Aber welches Gerät ist das richtige für euch? 

Ich habe für euch die drei wichtigsten Alternativen zum Steam Deck getestet und einen Gewinner gekürt – und trotzdem empfehle ich euch eher den zweitplatzierten. 

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Mein Sieger: Lenovo Legion Go

Leistungs-Tipp
Lenovo Legion Go
Lenovo Legion Go
Der Lenovo Legion Go ist einer der besten Windows-Handhelds, die ihr euch aktuell kaufen könnt. Vor allem der große Bildschirm mit 2K-Auflösung und 144 Hz kann überzeugen. Dank seines Kickstands, den zwei USB4-Anschlüssen und der abnehmbaren Controller, bietet er außerdem eine hohe Flexibilität.

Der Handheld ist allerdings nicht für alle gut geeignet, weil er mit 854 Gramm besonders schwer ist und die Arme schnell ermüden können. Außerdem sind die eingebauten Lautsprecher ziemlich schlecht und der Lüfter sehr laut.
  • Hervorragender 2K-Bildschirm mit 144 Hz
  • Vielseitig einsetzbar
  • Eingebautes Trackpad
  • Zwei USB4-Anschlüsse
  • Hall-Joysticks
  • FPS-Modus mit eingebauter Vertikal-Maus
  • Sehr schwer
  • Sehr schlechte Lautsprecher
  • Lauter Lüfter
Preis bei MediaMarkt

Was mir am Legion Go gefiel

Der Lenovo Legion Go ist mein Favorit unter den drei und das aus diversen Gründen:

Hervorragender Bildschirm: Der Bildschirm von diesem Handheld ist einer der besten, die ich je gesehen habe, die nicht auf OLED-Technologie basieren.

  • Nicht nur ist er mit fast 9-Zoll äußerst groß, auch die hohe Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln und die 144 HZ-Bildschirmwiederholrate sind eine Pracht. 
  • Bei besonders leistungshungrigen Spielen könnt ihr die Auflösung auf 1280 x 800 einstellen, wodurch die Pixelanzahl genau durch zwei geteilt wird. 
  • Bei Spielen mit niedrigeren Systemanforderungen, könnt ihr problemlos die Spezifikationen des Displays auskosten. 

Der große Bildschirm ist einer der besten Features des Legion Go. Der große Bildschirm ist einer der besten Features des Legion Go.

Tolle Ergonomie: Der Legion Go hat als einziger der drei Handhelds richtig dicke und runde Griffe, die man schön umgreifen kann.

  • Der Kunststoff ist dank einer geriffelten Oberfläche schön griffig. 
  • Die Tasten haben ein zufriedenstellendes Druckgefühl und die Hall-Joysticks sind dank besonders glatten Anti-Friktion-Ringen äußerst geschmeidig.
  • Die Maus kann mit dem rechten Daumen auf dem Trackpad bedient werden, weshalb ihr nicht zwingend umgreifen müsst, um den Touchscreen zu erreichen. 

Hohe Flexibilität: Lenovos Handheld bietet die größte Flexibilität der drei Geräte und kann für verschiedene Zwecke gut eingesetzt werden:

  • Als Handheld-Konsole
  • Als Wohnzimmer-Konsole (wahlweise mit eGPU per USB4)
  • Als Schreibtisch-PC (eine Vertikal-Maus ist sogar schon integriert)
  • Als Table-Top-Konsole, dank Kickstand (zum Beispiel für lokalen Multiplayer)
  • Als Windows-Tablet (mit abgenommenen Controllern) 

Was mir beim Legion Go nicht gefiel

Und obwohl das Gerät mein persönlicher Lieblings-Handheld mit Windows ist, kann ich ihn nicht jedem empfehlen. Das hat einige Gründe.

Hohes Gewicht: Das Gerät ist nicht nur größer als die anderen, es ist auch deutlich schwerer. Fast ganze 200 Gramm mehr wiegt der Legion Go als der Asus ROG Ally. Meine Arme ermüden mit dem Gerät recht schnell, wenn ich nicht die Ellbogen irgendwo abstützen kann. 

Der Legion Go ist nicht nur schwer, sondern sogar breiter als die Xbox Series S. Der Legion Go ist nicht nur schwer, sondern sogar breiter als die Xbox Series S.

Lauter Lüfter: Der Legion Go hat mit Abstand den lautesten Lüfter, von diesen drei PC-Handhelds. Nicht nur ist er laut, er surrt auch in einem etwas unangenehm hohen Ton. 

Miese Lautsprecher: Die Lautsprecher des Legion GO sind nicht gut – sie sind sogar ziemlich schlecht. Bass ist nicht vorhanden und die Lautstärke ist auch nicht besonders hoch. Ab und zu knistern sie sogar, was in Spielen äußerst störend ist. 

Ist der Legion Go der richtige Handheld für euch? Ich empfehle euch den Lenovo Legion Go, wenn ihr einen besonders flexiblen Handheld sucht, der mit einem ausgezeichneten Bildschirm ausgestattet ist. 

Ich würde euch allerdings empfehlen, das Gerät einmal in die Hand zu nehmen, damit ihr für euch einschätzen könnt, ob das hohe Gewicht nicht ein K.-o.-Kriterium für euch ist – der Handheld ist wirklich schwer. 

Meine Go-To-Empfehlung: Asus ROG Ally

Was mir beim ROG Ally gefiel

Wenn sich jemand einen PC-Handheld mit Windows zulegen möchte, empfehle ich den Asus ROG Ally öfter, als den Lenovo Legion Go. Der weiße Handheld hat Vorteile da, wo der Legion Go Nachteile hat. 

Leicht und handlich: Beim Lenovo-Gerät hat man das Gefühl, ein Tablet mit angebrachten Controllern zu verwenden. Der ROG Ally fühlt sich hingegen wirklich an wie ein Handheld-Gerät. Er ist schön flach, schmal und leicht. Lange Spielstunden sind mit dem Asus-Gerät am angenehmsten. 

Der ROG Ally ist schön kompakt, leicht und ergonomisch. Der ROG Ally ist schön kompakt, leicht und ergonomisch.

Sehr leiser Betrieb: Selbst im Turbo-Modus (25 Watt TDP) bleibt der Asus ROG Ally ziemlich leise. Der Lüfter summt außerdem nicht in einem hohen Ton, wie es beim Legion Go der Fall ist. 

Sehr gute Lautsprecher: Der Asus ROG Ally hat die besten Lautsprecher von den drei. Sie sind zwar etwas leiser als die des Claw, klingen aber dafür etwas klarer und haben mehr Punch. 

Sehr guter Preis: Der Asus-Handheld mit dem Ryzen Z1 Extreme-Prozessor ist oft für nur etwa 600 Euro oder weniger erhältlich. Das ist ein verdammt guter Preis, wenn man bedenkt, dass die Leistung in etwa vergleichbar mit dem Legion Go ist und deutlich über dem Steam Deck OLED liegt. 

Was mir beim ROG Ally nicht gefiel

Es gibt allerdings auch Gründe, warum ich persönlich nicht zum ROG Ally greife und Nachteile, die euch bewusst sein müssen. 

Umständliche Bedienung von Windows 11: Ihr steuert die Maus mit dem rechten Analog-Stick oder tippt mit eurem Finger auf dem 7-Zoll-Bildschirm herum. Während mir die Bedienung von Windows auf dem großen 9-Zoll-Bildschirm des Legion Go nicht schwerfiel, fand ich es beim ROG Ally schon deutlich umständlicher. 

Die Maus wird mit dem Joystick gesteuert. Die Maus wird mit dem Joystick gesteuert.

SD-Karten-Problematik: Einige Besitzer des ROG Ally berichten von defekten MicroSD-Karten. In den USA und Kanda hat Asus deswegen die Garantie auf 24 Monate verlängert. Es ist ein Problem, das man als Besitzer der Konsole immer im Hinterkopf behalten muss. In meiner Testperiode ist es nicht aufgetreten. 

Keine Hall-Sticks und schlechte Anti-Friction-Ringe: Die Joysticks sind leider keine mit magnetischen Sensoren, die eine bessere Resistenz gegen Stick-Drift bieten. 

  • Hall-Joysticks haben weniger mechanischen Verschleiß. Dieser kann Stick-Drift verursachen. 
  • Mein Testgerät wurde wohl schon von einigen Testern verwendet, denn die Ringe um den Joysticks war schon spürbar rau und nicht mehr geschmeidig. Besonders schlimm fühlte sich die vordere Position des Sticks an. 

Proprietärer eGPU-Anschluss: Eine Kleinigkeit, die aber für einen kleinen Teil von euch bestimmt nicht unwichtig ist. Wenn ihr plant eine externe Grafikkarte an euren Handheld anzuschließen, müsst ihr beim Asus ROG Ally zu den XG Mobile-eGPUs von Asus greifen. USB4 oder Thunderbolt 4 gibt es hier nicht. 

Ist der ROG Ally der richtige Handheld für euch? Wenn ihr eine handliche Alternative zum Steam Deck OLED mit Windows 11 sucht, dann könnte der Asus ROG Ally genau das richtige Gerät für euch sein. Wenn ihr nur Spiele spielen wollt, dann ist er meiner Meinung nach die plausiblere und vor allem günstigere Wahl gegenüber Lenovo Legion Go und MSI Claw. 

Auch nachdem der ROG Ally X auf den Markt erscheinen wird, der die größten Schwachpunkte vom ersten ROG Ally beheben wird, ist das erste Gerät noch immer eine gute Wahl für Sparfüchse. 

Mein Verlierer: MSI Claw

MSI Claw A1M
MSI Claw A1M
Der MSI Claw ist ein guter Handheld, solange man ihn nicht mit der direkten Konkurrenz vergleicht. Positiv hervorzuheben sind die sehr guten Lautsprecher, die tolle Ergonomie und die Hall-Joysticks. Leider ist die Leistung trotz regelmäßiger Updates nicht auf dem Level der Handhelds mit AMD-Chip und der Preis viel zu hoch. 
  • Sehr ergonomisch und komfortabel
  • Laute und kräftige Lautsprecher
  • Schönes Display mit 120 Hz und VRR
  • Hall-Joysticks
  • Leiser Lüfter
  • KI-Automatiken 
  • MSI Center ist schnell und responsiv
  • Thunderbolt 4-Anschluss
  • Wenig Leistung im Vergleich zur Konkurrenz
  • Zu teuer
  • Zu klein für Windows (7 Zoll)
  • Steuerkreuz und Schultertasten sind nicht besonders gut
Preis auf notebooksbilliger

Ich finde es toll, dass MSI den Markt für Handheld-PCs betreten hat. Mehr Konkurrenz ist für uns Verbraucher immer gut. Leider fällt es mir schwer euch den Claw zu empfehlen, obwohl er durchaus einige Vorteile bietet. 

Was mir am MSI Claw gefiel

Sehr gute Lautsprecher mit hoher Lautstärke: Der MSI Claw hat sehr gute Lautsprecher. Die vom ROG Ally fand ich von der Qualität geringfügig besser, aber der Claw war lauter. 

Leiser Betrieb: Wie der ROG Ally besitzt der MSI Claw ein besonders leises Kühlsystem, das selbst bei 40 Watt nicht unangenehm laut wurde. 

Thunderbolt 4-Anschluss: Ihr könnt an den MSI Claw eine konventionelle externe Grafikkarte anschließen und müsst nicht auf proprietäre zurückgreifen, wie beim Asus ROG Ally. 

Hall-Effekt-Joysticks: Wie beim Lenovo Legion GO kommen beim MSI Claw langlebige Hall-Effekt-Joysticks zum Einsatz. Die Anti-Fritcion-Ringe sind etwas rauer, aber noch geschmeidig genug. 

Die Analog-Sticks sind besser als beim ROG Ally. Die Analog-Sticks sind besser als beim ROG Ally.

Sehr gute Ergonomie: Der Claw lässt sich mit den Fingern gut umklammern, weil die Rückseite abgerundete Kanten besitzt. Der Handheld ist etwas schwerer als der ROG Ally, aber das fällt in der Praxis nicht auf. 

Was mir nicht gefiel

Leider, gibt es zwei einschlägige Gründe, die gegen eine Empfehlung für den MSI Claw sprechen.

Der hohe Preis: Der MSI Claw mit Intel Core Ultra 7 155H-Prozessor startet bei 850 Euro. Das ist viel zu teuer, für das, was geboten wird. Ein Preis von etwa 600 Euro wäre meiner Meinung nach in Ordnung für das Gerät. Dann würde ich ihn als eine geeignete Alternative für den Asus ROG Ally sehen. 

Die schlechtere Leistung: Warum solltet ihr soviel Geld auf den Tisch legen und dann ein Gerät erhalten, dass auch noch langsamer ist, als die Alternativen, in denen der stärkere Ryzen Z1 Extreme steckt?

  • Vollkommen alleinstehend halte ich die Leistung zwar für ausreichend, aber im dirkten Vergleich hinkt das Gerät noch hinterher. 
  • Immerhin ist es sehr lobenswert, dass Intel und MSI sehr regelmäßig die Performance des Gerätes mit Updates verbessern. 

Die Leistung des MSI Claw ist nicht schlecht per se, aber schlechter als beim ROG Ally und Legion Go. Die Leistung des MSI Claw ist nicht schlecht per se, aber schlechter als beim ROG Ally und Legion Go.

Ist der MSI Claw der richtige Handheld für euch? Der MSI Claw ist ein guter Handheld für euch, wenn ihr einen Asus ROG Ally haben wollt, der konventionelle eGPUs unterstützt, Hall-Effekt-Joysticks besitzt und ihr euch keine Sorgen über defekte SD-Karten machen wollt – allerdings nicht zu diesem Preis. 

Wenn er in Zukunft (deutlich) günstiger wird, könnte er einen zweiten Blick wert sein. Immerhin hat MSI schon einen Nachfolger angekündigt, der dank neuer APU wohl deutlich leistungsstärker sein wird. So wie es jetzt steht, rate ich euch vom Kauf des MSI Claw ab. 

Ein Blick in die Zukunft

Die drei Windows-Handhelds, die ich hier getestet habe, werden schon bald Nachfolger erhalten. Ich gehe davon aus, dass sie deswegen noch weiter im Preis fallen werden, weshalb sie sogar noch bessere Alternativen zum Steam Deck OLED werden können, wenn ihr euch nicht mit SteamOS beschränken wollt. 

Die drei Geräte im Größenvergleich nebeneinander. Die Bedienung von Windows ist auf dem Claw in etwa genauso umständlich, wie beim Asus ROG Ally. Die drei Geräte im Größenvergleich nebeneinander. Die Bedienung von Windows ist auf dem Claw in etwa genauso umständlich, wie beim Asus ROG Ally.

Wenn ihr besonders viel Geld sparen wollt, dann lohnt sich auch ein Blick auf den Gebrauchsmarkt, sobald die Nachfolger erschienen sind. Es werden bestimmt nicht wenige auf die neuen Geräte aufsteigen wollen. Mehr über diese erfahrt ihr hier: 

MSI, Asus und mehr: Das sind die PC-Handhelds der zweiten Generation, die dem Steam Deck demnächst Konkurrenz machen

Ist euch eine konsolenähnliche Erfahrung à la »it just works« wichtig, dann ist Valves Handheld die beste Wahl. Mit diesen Windows-Handhelds ist es immer etwas nötig, selbst Hand anzulegen und mit den Einstellungen herumzuspielen. 

Abschließend ein Wort zur Akkulaufzeit der Geräte: Die ist bei allen drei nicht besonders gut. Bei fordernden Titeln sind in der Regel etwa zwei Stunden oder weniger drinnen. Zwar ist der Akku des Claw am größten, dafür ist der verbaute Prozessor nicht so effizient. Der ROG Ally hat zwar einen kleinen 40 Wh-Akku, jedoch ist die Laufzeit vergleichbar mit dem großen 49,2 Wh-Akku des Legion Go, weil dieser einen größeren energiefressenden Bildschirm besitzt. 

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