Im Südatlantik und über Südamerika gibt es eine Störung im Magnetfeld. Dabei sinkt die Feldstärke etwa auf ein Drittel des Wertes ab, den das Magnetfeld an den magnetischen Polen erreicht. Diese Störung ist seit langer Zeit bekannt und hört auf den Namen Südatlantische Anomalie (SAA).
Seit Ende Dezember 2023 wissen wir, dass sich die Störung im Magnetfeld weiter ausbreitet (via National Centres for Environmental Information, kurz NCIE).
Die Anomalie dehnt sich aus und nimmt an Stärke zu
Konkret haben die Forscher innerhalb der letzten vier Jahre eine Ausdehnung um sieben Prozent festgestellt. Und nicht nur das, die Feldstärke hat im Messzeitraum 2020 bis 2024 sogar abgenommen (an zwei Messstellen: von 22.232 auf 22.126 Nanotesla nT und von 18.428 auf 18.349 nT). Die Anomalie hat im Umkehrschluss an Intensität zugenommen.
Das Magnetfeld ist wichtig, weil es uns vor kosmischer Strahlung schützt. Aber es bietet nicht nur Schutz für die Erdoberfläche, sondern reicht bis in den Weltraum hinaus. Satelliten im erdnahen Orbit profitieren daher ebenfalls von dessen Wirkung.
Dass sich die Anomalie weiter ausbreitet und die Feldstärke abnimmt, ist für die Forschung im Weltraum daher eine schlechte Nachricht. Denn energetisch geladene Partikel, die sonst vom Magnetfeld umgelenkt werden, können Satelliten und Teleskope im Weltraum beschädigen.
Betroffen sind in erster Linie elektronische Komponenten und Bordsysteme. Die Auswirkungen reichen von einfachen Störungen bis hin zu Ausfällen.
Wie kommt es zu der Anomalie? Die SAA entsteht laut eines Artikels auf der Webseite pro-physik durch die Verschiebung des Erdmagnetfelds. Da die Achse geneigt ist und nicht exakt durch den Erdmittelpunkt verläuft, wird das Magnetfeld über dem Südatlantik und Südamerika geschwächt.
Von der Spitze Südafrikas bis über Südamerika
Die Südatlantische Anomalie erstreckt sich von Südafrika im Osten bis weit in Richtung Südpol (Richtung Antarktis). Ihr Zentrum liegt allerdings im Westen über Südamerika. Fast der gesamte Kontinent wird davon erfasst, vor allem aber Brasilien, Bolivien, Paraguay, Uruguay sowie weite Teile Chiles und Argentiniens.
Wer in der Region lebt oder sich dort aufhält, braucht sich aber keine Sorgen zu machen. Das Magnetfeld ist immer noch stark genug, um vor potenziell gefährlicher kosmischer Strahlung auf der Erdoberfläche zu schützen.
Nur satellitengestützte Navigations-, Kommunikations- und Beobachtungssysteme können in der Region beeinträchtigt sein.
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