Was tun, wenn euch ein Fremder auf WhatsApp schreibt?

Wenn euch Fremde auf WhatsApp anschreiben, kann es sich um einen Betrugsversuch handeln. So schützt ihr euch.

Wenn euch Fremde auf WhatsApp schreiben, ist erst einmal Vorsicht geboten. Wenn euch Fremde auf WhatsApp schreiben, ist erst einmal Vorsicht geboten.

Habt ihr schon einmal eine Nachricht auf WhatsApp erhalten, bei der ihr euch zwei Dinge gefragt habt: Wer ist das und woher hat die Person meine Nummer? 

In solchen Situationen solltet ihr unbedingt vorsichtig sein. Nicht selten handelt es sich dabei um Betrugsversuche. Wir erklären euch, wie ihr euch am besten verhalten solltet und welche Nachrichten besonders verdächtig sind. 

Antwortet nicht sofort

Ist die Nachricht echt? Bevor ihr auf eine Nachricht antwortet, ist es entscheidend, deren Echtheit zu überprüfen, um festzustellen, ob es sich um ein wirkliches Anliegen handelt oder möglicherweise um einen Betrugsversuch. 

Welche Folgen eine Antwort haben könnte: Eine Antwort von eurer Seite würde im Falle eines Betrugs die Verwendung eurer Nummer bestätigen und könnte somit das Risiko weiterer Betrugsversuche erhöhen.

  • Das Sperren der Nummer nach einem solchen Vorfall mag sinnvoll sein, jedoch könnte dies nicht ausreichen, um zukünftige betrügerische Nachrichten von anderen Nummern zu verhindern.
  • Deswegen ist es bei Erhalt einer Nachricht von einer unbekannten Quelle äußerst wichtig, diese zunächst sorgfältig auf ihre Echtheit hin zu überprüfen.

Häufige Betrugsmaschen auf WhatsApp

Bei WhatsApp gibt es zwei häufige Arten von Betrugsnachrichten:

  • Nachrichten, bei denen der Zweck und Inhalt direkt offensichtlich ist.
  • Nachrichten, die darauf abzielen, euer Vertrauen zu gewinnen.

Beispiele für Nachrichten mit betrügerischem Inhalt

Bei den folgenden Nachrichten müssen bei euch die Alarmglocken angehen. (Bild: Joe Lorenz Design über Adobe Stock) Bei den folgenden Nachrichten müssen bei euch die Alarmglocken angehen. (Bild: Joe Lorenz Design über Adobe Stock)

Verwandte mit neuer Nummer: Bei einem der häufigsten Betrugsversuche auf WhatsApp gibt der Absender vor, ein Elternteil, Kind oder ein anderes Familienmitglied zu sein. 

  • Es wird vorgegeben, dass das alte Handy verloren wurde oder dass man die Nummer gewechselt hat. 
  • Nicht selten fragen die Schwindler anschließend, ob ihr ihnen Geld senden könnt. Zum Beispiel für eine Taxifahrt nach Hause oder für den Kauf einer Guthabenkarte. 

Bekannte senden euch einen Link: Ein Familienmitglied oder ein Bekannter sendet euch unter irgendeinem Vorwand eine Nachricht mit einem Link. 

  • Die Aufforderung, Zugangsdaten für Bankkonten oder andere Dienste einzugeben, ist häufig Teil der Täuschung – ein Phishing-Versuch. 
  • Da der Link gefälscht ist, gelangen die von uns eingegebenen Benutzernamen und Passwörter direkt in die Hände der Betrüger. 

Eine Bank erfordert euer Handeln: Hierbei handelt es sich um eine Variante der vorherigen Vorgehensweise. Eine Bank erfordert zur erneuten Authentifizierung oder wegen eines anderen »Problems« eure Login-Daten für euer Online-Banking. Banken fragen niemals nach euren Anmeldedaten. Hierbei handelt es sich also wieder um einen Phishing-Versuch. 

Jobangebote: Ein »Recruiter« schreibt euch auf WhatsApp an und bietet euch Stellenangebot an. Wenn ihr euch nie für eine Stelle angemeldet habt, dann solltet ihr solche Nachrichten mit Skepsis gegenüberstehen. Betrüger wollen so eure personenbezogenen Daten abgreifen. 

Identitätsdiebstahl: Es kann vorkommen, dass euch jemand anschreibt und vorgibt, dass euch irrtümlicherweise ein sechsstelliger Code von WhatsApp geschickt wurde. Anschließend fragen sie, ob ihr ihnen diesen mitteilen könnt.

  • Um euch zu verifizieren, sendet euch WhatsApp bei der Einrichtung auf einem neuen Handy einen sechsstelligen Code per SMS. 
  • Die Betrüger versuchen WhatsApp auf ihrem Handy mit eurer Telefonnummer zu installieren, um euer Konto zu übernehmen. 

Bußgelder und andere Zahlungen: Die jüngst stark angestiegene Welle von SMS-Betrügereien findet nun auch ihren Weg zu WhatsApp. Zu diesen Betrugsversuchen zählen unter anderem Benachrichtigungen über angeblich eingetroffene Pakete, für die Zollgebühren, diverse Bußgelder oder ähnliche Zahlungen gefordert werden.

Nachrichten, die Vertrauen wecken sollen

Besonders gefährlich sind Betrüger, die zuerst das Vertrauen ihrer Opfer gewinnen wollen. (Bild: Pixel-Shot über Adobe Stock) Besonders gefährlich sind Betrüger, die zuerst das Vertrauen ihrer Opfer gewinnen wollen. (Bild: Pixel-Shot über Adobe Stock)

Versuchen die Betrüger, euer Vertrauen zu gewinnen, kann es sehr viel schwieriger sein, sie als solche zu identifizieren. So könnten solche Nachrichten aussehen:

Einfach nur »Hallo«: Nicht selten schreiben euch Betrüger mit einem einfachen »Hallo« an. Bei einer solchen Nachricht solltet ihr unbedingt skeptisch sein. 

  • Betrüger wollen euch in ein Gespräch verwickeln und eine Vertrauensbasis aufbauen. 
  • Der Betrug folgt erst viel später. Zum Beispiel fragen die Betrüger nach Geld, um euch besuchen zu können. 
  • Fremde Personen nur mit »Hallo« auf WhatsApp anzuschreiben, ist äußerst ungewöhnlich. 

Falsche Nummer: Manchmal schreiben euch Fremde auf WhatsApp und es ist offensichtlich, dass die Nachricht nicht an euch gerichtet war. Einerseits kann das natürlich wirklich vorkommen, jedoch kann es sich hierbei auch um einen Betrüger handeln.

  • Eine Nachricht könnte so aussehen: »Hallo James! Ich bin um 14 Uhr da. Kannst du mich dann vom Flughafen abholen?«. Offensichtlich hat die Person nicht die richtige Nummer von »James« und steckt deswegen in Schwierigkeiten. Euch wird vermittelt, dass es sich um eine Person handelt, die Hilfe benötigt. 
  • Das Versenden an eine falsche Nummer ist ein nachvollziehbarer Fehler, weshalb es leichter ist, das Vertrauen von solchen Personen zu bekommen und in ein Gespräch zu verwickeln. 

Der Betrüger fragt nie nach Geld: Diese Betrugsmasche ist noch nicht so häufig, aber definitiv einer der gefährlichsten. Nachdem die Hochstapler euer Vertrauen gewinnen konnten, werden sie Privates aus ihrem Leben euch erzählen. Das Ziel ist es nicht nur, euer Vertrauen zu gewinnen, sondern auch Gefühle zu manipulieren.

  • Ihr solltet anfangen, euch der Person nahezufühlen.
  • Die Betrüger werden irgendwann davon erzählen, dass sie in Schwierigkeiten sind. Denkbar sind zum Beispiel Schulden und sie wissen nicht weiter oder wollen drastische Maßnahmen ergreifen (zum Beispiel illegaler Natur).
  • Das finale Ziel ist es, dass ihr Mitgefühl habt und der Person freiwillig Geld schickt, um ihr zu helfen. 

Was zu tun ist, wenn eine Nachricht verdächtig ist

Wenn eine Nachricht offensichtlich ein Betrug ist oder ihr kein Interesse an dem habt, was darin steht, dann solltet ihr nicht mit ihr interagieren und gegebenenfalls die Nummer bei WhatsApp melden und blockieren. Tippt dafür im Chat-Fenster oben rechts auf das Drei-Punkt-Menü, dann auf »Mehr« und dann auf »Melden«. 

Bei Anliegen, bei dem ihr nicht sicher seid, solltet ihr die Informationen aus einer anderen Quelle überprüfen. 

  • Hat euch eure »Mutter« geschrieben? Dann kontaktiert sie auf direktem Wege. 
  • Hat euch eure Bank geschrieben? Dann fragt sie direkt und nicht per WhatsApp. 
  • Ihr habt ein Jobangebot von einem Unternehmen erhalten? Dann sucht euch die Telefonnummer von diesem und ruft dort direkt an oder schreibt eine E-Mail. 

Wenn ihr schon länger mit einer fremden Person auf WhatsApp chattet, der ihr inzwischen vertraut, dann haltet unbedingt Ausschau nach den oben genannten Dingen. 

  • Wenn die Person beispielsweise oft über finanzielle Probleme redet, könnte das eine rote Flagge sein. 
  • Es könnte sich auch lohnen, eine umgekehrte Bildersuche mit dem Profilbild der Person zu machen. 

Wurdet ihr schon einmal auf WhatsApp von einer fremden Person angeschrieben, die euch verdächtig vorkam? Wie habt ihr darauf reagiert? Oder kennt ihr sogar Fälle, bei denen Personen in eurem engen Kreis auf solche Betrugsmaschen hereingefallen sind? Erzählt uns eure Geschichten zu diesem Thema in den Kommentaren!

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